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10 Tipps, um während der Coronakrise im Homeoffice produktiv zu arbeiten

Die Coronakrise ist gerade dabei, die Welt, wie wir sie bisher kennen, völlig auf den Kopf zu stellen. Um die Ausbreitung der Infektionskrankheit Covid-19 so weit wie möglich zu verlangsamen, haben viele Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Aber nicht immer sind die Mitarbeiter oder gar die Unternehmen darauf vorbereitet. Wer bisher an einen geregelten Alltag im Büro gewöhnt war, hat es mitunter schwer, sich den Tag selbstständig zu strukturieren und produktiv zu arbeiten. Wir geben dir hier 10 Tipps, wie du die Zeit im Homeoffice optimal nutzt.

1. Richte dir einen festen Arbeitsplatz ein

Der Mensch braucht Strukturen. Es ist für unsere Psyche einfach besser, wenn bestimmte Orte mit bestimmten Aufgaben verbunden sind: die Küche zum Kochen und Essen, das Wohnzimmer zum Lesen und Fernsehen etc. Wenn du dich also zum Arbeiten an den Küchentisch setzt, ist Ablenkung und fehlende Konzentration vorprogrammiert. Vielleicht siehst du den unerledigten Abwasch oder dein Partner oder deine Partnerin kocht schon das Mittagessen und ihr beginnt eine Unterhaltung. Wenn du bisher noch nicht im Homeoffice gearbeitet hast, ist diese Situation sicherlich neu für dich und du kannst ihr nur schwer entgehen.
Richte dir also möglichst direkt am ersten Tag einen festen Arbeitsplatz ein, den du auch wirklich nur zum Arbeiten nutzt. Ideal wäre ein eigenes Arbeitszimmer, aber wenn du nicht genügend Platz dafür hast, versuche einen Bereich des Wohnzimmers oder deines Schlafzimmers als Büro einzurichten.

2. Vermeide Ablenkungen

Ablenkungen warten zu Hause an jeder Ecke. Sei es das Smartphone, deine E-Mails oder die Gitarre – sie alle können deine Konzentration stören. Wenn du erst einmal abgelenkt bist, benötigst du mindestens 15 Minuten, um in deinen Workflow zurück zu finden. Sorge also dafür, dass du alle Störfaktoren außer Reichweite schaffst. Schalte deine Social-Media-Kanäle ab, leg dein Handy in einen anderen Raum und ziehe die Stecker von Telefon und Fernseher. Richte deinen Arbeitsbereich so schlicht wie möglich ein und bewahre dort wirklich nur Dinge auf, die du zum Arbeiten brauchst. Bitte auch deine Mitbewohner, dich während deiner Arbeitszeit nicht zu stören, weder für einen kleinen Plausch noch für wichtige Angelegenheiten. Wenn du im Büro arbeitest, können solche Dinge ja schließlich auch meistens bis zum Abend warten. Zugegeben, mit Kindern ist das nicht so einfach, wobei wir bei Punkt 3 wären.

3. Organisiere die Kinderbetreuung

Wenn du Kinder hast, die derzeit nicht in die Kita oder Schule gehen können, gestaltet sich die Arbeit zu Hause besonders schwierig. Insbesondere kleine Kinder verstehen nicht so einfach, dass du zwar da aber nicht ansprechbar bist. Wenn du wirklich produktiv arbeiten möchtest, müssen die Kinder beschäftigt oder anderweitig betreut werden. Hier ein paar Tipps, wie du dich organisieren kannst:

  • Triff genaue Absprachen mit dem anderen Elternteil und haltet euch beide daran. Wenn er oder sie nicht zu Hause arbeitet, kann er/sie vielleicht versuchen, vorübergehend in Teilzeit zu arbeiten, um dich zu entlasten.
  • Höre dich in der Nachbarschaft um, ob jemand eine Kinderbetreuung anbietet. Vielleicht findest du Informationen am schwarzen
  • Brett im Supermarkt oder auch auf Plattformen wie Facebook oder nebenan.de. Es gibt viele Menschen, die ihre Hilfe anbieten.
    Frag Freunde und Bekannte, ob sie dir aushelfen können.
  • Ältere Kindern können sich vielleicht auch für eine gemeinsam abgesprochene Zeit allein beschäftigen. Gib ihnen Aufgaben für die Schule oder biete ihnen Bücher, Hörbücher, Fernsehen, Tablets etc. an. Stell vielleicht einen Wecker, damit sie wissen, wann die vereinbarte Zeit zu Ende ist.
    Achtung! Bitte möglichst nicht die ältere Generation um Hilfe.

Für Personen ab 60 Jahren besteht ein besonders hohes Risiko, dass die Krankheit schwer verläuft, falls sie sich mit dem Coronavirus anstecken.

4. Halte dich an feste Arbeitszeiten

Auch bei der Arbeit zu Hause ist es wichtig, deine Arbeitszeiten einzuhalten. Sicherlich ist die Flexibilität verlockend – noch schnell einen Kaffee trinken oder zwischendrin einkaufen gehen. Wenn du deine Arbeit aber immer wieder unterbrichst, findest du am Abend kein Ende, weil du dein Pensum noch nicht geschafft hast. Nach ein paar Tagen wirst du das Gefühl haben, den ganzen Tag nur mit Arbeit zu verbringen. Das frustriert und ist auch nicht gesund. Schreibe dir selbst feste Arbeitszeiten und Pausen vor und halte dich daran. Besonders wichtig ist, dass du am Ende der Arbeitszeit deinen Computer auch wirklich ausschaltest und nicht mehr in deine E-Mails siehst. Aktiviere die automatische Antwortfunktion und geh auch erst am nächsten Tag wieder ans Telefon, wenn dich jemand aus der Firma anruft.
Diese Strategie hilft dir, deine Arbeit zu organisieren, Termine einzuhalten, den Stress auf ein Minimum zu reduzieren und genügend Freizeit zu haben.

5. Erledige zuerst die schwierigen Aufgaben

Wenn du unangenehmen Aufgaben hinauszögerst, schaffst du dir einen Berg an Arbeit für später, der dich gedanklich beschäftigt, deine Produktivität beeinträchtigt und dich unter Druck setzt. Es kann verlockend sein, Aufgaben auf morgen zu verschieben, aber der Stress und Druck wird immer im Hinterkopf bleiben. Stellst du eine unangenehme Aufgabe aber fertig, musst du nicht mehr daran denken und kannst dich voll und ganz auf die nächsten Schritte konzentrieren oder den wohlverdienten Feierabend genießen. Das steigert nicht nur deine Produktivität, sondern ist auch ungemein motivierend.

6. Achte auf genügend Schlaf und Bewegung

Sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht sind für dein körperliches und geistiges Wohlbefinden sehr wichtig. Schlafentzug beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit und du wirst anfälliger für Fehler. Wenn du deine Aufgaben auf die Nacht verschiebst, um den Tag frei zu haben, schadest du deinem Biorhythmus erheblich. Eine gute Nachtruhe hingegen verbessert die Tagesstimmung, fördert die Kreativität, baut Stress ab und verbessert das Gedächtnis.
Bei der Arbeit zu Hause kommt oft die Bewegung zu kurz. Manche Tage geht man nur zwischen Bett, Bad, Küche und Schreibtisch hin und her. Keine Frage, dass das ungesund ist. Außerdem schränkt mangelnde Bewegung aber auch deine geistige Leistungsfähigkeit aus. Versuche also, zumindest einmal täglich spazieren zu gehen. Noch besser ist natürlich eine fordernde sportliche Tätigkeit wie Fahrradfahren, Joggen, Yoga, Pilates, Krafttraining usw. Ein weiterer positiver Effekt ist übrigens, dass du zwischendurch auch mal den Kopf frei bekommst. Unterschätze nicht, wie anstrengend es sein kann, immer nur in den eigenen vier Wänden zu sein.

Tipp: Im Fall einer Ausgangssperre findest du im Internet viele Trainingsprogramme und Übungen, die du auch zu Hause machen kannst. Such doch einfach mal auf YouTube oder bei Google.

7. Kein Multitasking

Das menschliche Gehirn ist nicht auf Multitasking eingestellt. Tatsächlich reduziert Multitasking laut Forschung die Produktivität um bis zu 40 %. Dies liegt daran, dass der Wechsel zwischen mehreren Aufgaben den Fokus einschränkt, das Arbeitsgedächtnis verringert und Stress und geistige Ermüdung erhöht. Steigere also deine Produktivität, indem du dich auf jeweils nur eine Aufgabe konzentrierst. Eine gute Möglichkeit ist es zum Beispiel, nur einmal stündlich in deine E-Mails zu schauen und ansonsten konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten.

8. Belohne dich

Wenn du eine Aufgabe abgeschlossen hast, mag es produktiv erscheinen, direkt weiterzumachen. Manchmal solltest du dich aber auch einfach selbst belohnen. Geh einen Kaffee trinken, ruf einen Freund an, gönn dir eine kleine Pause. Belohne deine guten Leistungen, es gibt ja keinen Vorgesetzten, der das jetzt tun kann. Mit deinem eigenen Belohnungssystem wirst du während der Arbeit mehr Motivation aufbringen können, da du auf etwas Lohnenswertes hinarbeitest.

9. Erstelle eine tägliche To-Do-Liste

Wenn du im Büro arbeitest, weist dir jemand deine Aufgaben zu und setzt dir Fristen. Sicherlich sprichst du dich trotz deiner Arbeit im Homeoffice noch regelmäßig mit deinem Chef und deinen Kollegen ab. Du weist also, welche Aufgaben anstehen. Nur bist du jetzt allein zuständig für das Zeitmanagement. Erstelle dir am besten jeden Morgen eine To-Do-Liste. Damit hast du ein Ziel für den Tag, behältst du den Überblick über deine Projekte und verhinderst du, dass du vor lauter Aufgaben gar nicht mehr weißt, wo du anfangen sollst. Schreibe einfach auf, was an einem bestimmten Arbeitstag zu tun ist und nummeriere dann jedes Element in der Reihenfolge seiner Priorität. Du kannst auch die Dringlichkeit und Wichtigkeit hervorheben oder Termine auf die Liste setzen. Am Ende des Tages überträgst du alles, was du nicht fertigstellen konntest auf die Liste des nächsten Tages. Die Gewohnheit, To-Do-Listen anzufertigen, hilft deiner Produktivität und Organisation deines Arbeitstages.

10. Pflege den Kontakt mit Kollegen und Freunden

Einer der größten Fallstricke im Homeoffice ist die Einsamkeit. Sicherlich ist man im Büro manchmal von seinen Kollegen genervt, aber schon nach wenigen Tagen, an denen man alleine am Computer sitzt, vermisst man sie vielleicht schon wieder. Die Arbeit zu Hause kann sehr einsam sein. Im schlimmsten Fall vergehen manchmal Tage, ohne dass man mit jemandem spricht. So kann schnell das Gefühl aufkommen, nur noch als Einzelkämpfer zu leben und zu arbeiten. Achte jetzt also besonders darauf, deine Kontakte zu pflegen. Hier ein paar Tipps:

  • Mach geplante Online-Kaffeepausen mit den Kollegen. Dabei könnt ihr Neuigkeiten austauschen und erfahrt, wie es den anderen geht
  • Sprich regelmäßig per Skype o.ä. mit deinem Vorgesetzten, um über die Lage im Unternehmen auf dem Laufenden zu bleiben. Falls er/sie das nicht von sich aus vorschlägt, ergreif die Initiative.
  • Telefoniere mit Verwandten und Freunden. Sicherlich möchtest du sowieso wissen, ob es allen gut geht.
  • Wenn es keine Ausgangssperre gibt, verabrede dich an der frischen Luft mit einem Freund oder einer Freundin. Vermeide aber geschlossene Räume und größere Gruppen, da so die Ansteckungsgefahr steigt.
  • Wenn du nicht alleine wohnst, nimm dir vielleicht extra viel Zeit für lange Gespräche, Gesellschaftsspiele, gemeinsame Filmabende.

Wenn du diese Tipps beachtest, kann die Zeit im Homeoffice durchaus angenehm sein. Immerhin hast du mehr Zeit, weil du dir den Weg zur Arbeit sparst. Vielleicht kannst du endlich mal richtig ausschlafen oder bis spät in die Nacht arbeiten. Wenn diese Krise vorbei ist, hast du vielleicht Lust, ein paar Tage in der Woche weiter zu Hause zu arbeiten. Sprich mit deinem Arbeitnehmer, jetzt kann er ja nicht mehr behaupten, dass das nicht geht.

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